Die Erweiterung und der Umbau des Taubblindenheim ‚Tanne‘ geht aus einem gewonnenen Wettbewerb des Architekturbüros Scheibler&Villard hervor und war mein erstes Projekt als Projekt- und Teamleiter. Zudem waren wir Generalplaner des Projekts, zusammen mit dem Bauleitungsbüro Steiner&Hutmacher aus Zürich. Aufgrund seiner besonderen Bewohner*innen und ihren entsprechend speziellen Anforderungen, hat mich dieses Projekt von der ersten Minute an schwer begeistert und in seinen Bann gezogen. Trotz vieler Hürden – wie sie wohl die meisten größeren Projekte mit sich bringen – konnten wir, in enger Zusammenarbeit mit der Tanne, einen einzigartigen Bau für die Bewohner*innen konzipieren und umsetzen. Im Planungsprozess standen die ‚Klient*innen‘, wie die Tanne ihre Bewohner*innen nennt, immer im Vordergrund.

Wie werden sie sich in den Gebäuden orientieren? Hält das Material ihren Anforderungen stand? Welche Kontraste im Raum können von ihnen wahrgenommen werden? Welches Material ist statisch und auch haptisch das richtige? Bis hin zur Frage der Signaletik; Schilder mit Objekten sollen den Klient*innen zeigen, dass sie am richtigen Raum angekommen sind. Fragen über Fragen, die uns den gesamten Prozess begleitet haben und mit der Fertigstellung beantwortet werden mussten. So entstanden zwei Neubauten, ein Wohn- und ein Schulgebäude, die jeweils im Inneren aus einem Betonkern bestehen und dann von einem Holzbau umkleidet wurden. Unterschiedliche Reliefs im Beton auf den verschiedenen Etagen zeigen den

Klient*innen auf welchem Geschoss sie sind, helle Betonstufen gefüllt mit dunklem Hartbeton sind gut sichtbare Treppenstufen, um nur einige

konstruktive Lösungen für diese spezielle Bauaufgabe zu nennen. Die enge Zusammenarbeit im Planungsteam, mit den unterschiedlichen Handwerkern, als auch mit der Bauherrschaft haben dieses einzigartige Projekt zu etwas Besonderem werden lassen.